Zora – Redebeitrag Einfache Sprache

Hallo Leute in Leipzig, hallo Leute, die demonstrieren. 

Heute sind wir viele. Wir sind hier und sagen laut, dass wir gegen das Patriarchat sind. Das Patriarchat bedeutet: Männer haben mehr Macht als Frauen*. Das finden wir nicht gut. 

Auf der Welt passieren gerade viele schlimme Sachen. Es gibt Kriege und Krisen. Es ist eine schwere Zeit. 

Auch in Deutschland gibt es Probleme. Es gibt Gesetze, die Leute abschieben, weil sie eine andere Hautfarbe haben. Das finden wir nicht gut. 

Alles kostet immer mehr Geld. Viele Leute wissen nicht, wie sie das bezahlen sollen.

Heute denken wir auch an die Menschen in Gaza. Gaza ist ein Ort, wo gerade sehr viele Menschen getötet werden. Die Menschen in Gaza werden Palästinenser genannt. Sie werden getötet, weil sie zu einer bestimmten Gruppe gehören. Das nennt man Genozid. Das ist sehr schlimm. 

Wir denken auch an die Menschen im Kongo. Im Kongo passiert das Gleiche. Auch das ist sehr schlimm. 

Und wir denken an die mutigen Menschen in Kurdistan. Menschen kämpfen dort für ihre Rechte. Auch Frauen kämpfen mit. Die türkische Regierung greift sie an. Aber die Menschen wehren sich. 

Viele Menschen leiden wegen der Kriege, die gerade passieren. Besonders Frauen und Menschen, die sich als LGBTI+ identifizieren. LGBTI+ bedeutet, dass diese Menschen sich als lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell oder intersexuell fühlen. 

In den Kriegen passieren schlimme Dinge. Zum Beispiel, Männer zwingen Frauen zum Sex. Das heißt Vergewaltigung. Das ist eine Waffe im Krieg. 

Außerdem gibt es nicht genug Artikel für die Monatsblutung. Und es gibt mehr Gewalt gegen Frauen und transgeschlechtliche Menschen. Das ist besonders schlimm für die Menschen, die vor dem Krieg weglaufen. 

Aber auch in Deutschland haben viele Menschen Probleme. Zum Beispiel, viele Leute bekommen nicht genug Geld für ihre Arbeit. Oder Frauen sind finanziell von ihren Ehemännern abhängig. Und es gibt jeden Tag Gewalt gegen Frauen und LGBTI+ Menschen. Das passiert schon jetzt jeden Tag. 

Wir haben schon gehört, dass es in Deutschland ein Problem gibt. Es heißt Faschismus. Das bedeutet, dass einige Leute denken, sie sind besser als andere. Und sie hassen Leute, die anders sind. Diese Idee wird immer beliebter. Auch bei der Regierung. Das macht uns sehr Angst. Wir wissen nicht, was in der Zukunft passieren wird. 

Zum Beispiel, es gibt neue Gesetze, die schlecht für uns sind. Die Leute sagen, diese Gesetze sind gut. Aber das ist nicht wahr. Diese Gesetze sind gegen uns.

Es gibt ein Gesetz. Das Gesetz heißt Selbstbestimmungs-Gesetz. Dieses Gesetz ist für Menschen, die trans sind. Trans-Menschen sind Menschen, die sich im falschen Körper fühlen. Zum Beispiel: Ein Mensch ist als Mädchen geboren. Aber dieser Mensch fühlt sich als Junge. Dieser Mensch ist ein trans Mann. Das Selbstbestimmungs-Gesetz sagt: Wenn trans-Menschen ihren Namen auf dem Ausweis ändern wollen, müssen sie bestimmte Dinge tun. Sie müssen sagen, wie viele sie sind. Sie müssen sich dokumentieren lassen. Das bedeutet: Sie müssen Informationen über sich geben. Und sie müssen sich kriminalisieren lassen. Das bedeutet: Sie müssen sich wie Verbrecher behandeln lassen. 

Manchmal gibt es gute Gesetze. Aber manchmal werden diese Gesetze blockiert. Das heißt: Die Gesetze kommen nicht in Kraft. Zum Beispiel hat die Europäische Union ein gutes Gesetz vorgeschlagen. Das Gesetz heißt: Nur Ja ist Ja. Aber Deutschland ist gegen dieses Gesetz. Manchmal tut der Staat so, als ob unsere Sicherheit nicht wichtig ist. Aber unsere Sicherheit ist sehr wichtig. Im Jahr 2022 wurden viele Frauen und Mädchen getötet. So viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Weltweit wurden 89.000 Frauen und Mädchen getötet. Sie wurden getötet, weil sie Frauen waren. 

Eine dieser Frauen war Zohra Mohammed Gul. Sie lebte in Berlin. Ihr Ehemann hat sie getötet. Der Staat hat ihr nicht geholfen. Obwohl sie um Hilfe gebeten hat. Der Staat hat nichts getan, um sie zu schützen. So wurde sie ein Opfer. Der Staat ist auch schuld.

Ein Jahr später wurde in Großbritannien ein trans Mädchen getötet. Sie war erst 16 Jahre alt. Ihr Name war Brianna Ghey. Sie war stolz und mutig. Aber dann wurde sie getötet. Weil sie eine Frau war. Und weil sie trans war. So haben wir eine weitere Schwester verloren.

Wir sind heute alle hier. Jeder von uns hat andere Gründe. Jeder hat andere Erfahrungen im Leben. Am 8. März gehen wir alle zusammen auf die Straße. Wir alle haben unterschiedliche Dinge erlebt. Wir alle werden unterschiedlich unterdrückt. Aber wir alle kämpfen gegen das Gleiche. Wir kämpfen gegen das Patriarchat. 

Das Patriarchat gibt es schon seit vielen Jahren. Es macht uns klein und tut uns weh. 

Wir kämpfen auch gegen den Kapitalismus. Kapitalismus ist ein Wirtschafts-System. In diesem System arbeiten wir viel. Aber wir bekommen wenig dafür. Und wegen dem Kapitalismus gibt es auch Kriege. Wir kämpfen alle gegen diese Dinge. 

Manchmal fühlen wir uns dabei alleine. Manchmal vertrauen wir auch anderen Menschen nicht. Aber wir haben viel gemeinsam. 

Wir sind heute hier. Wir sollten uns fragen: Warum bin ich heute hier? Warum kämpfe ich? 

Viele von uns sagen: Wir wollen, dass die Gewalt gegen uns aufhört. 

Ich kämpfe für die Freiheit von allen Geschlechtern. Ich möchte, dass alle Menschen hoffnungsvoll und sicher in die Zukunft blicken können. Alle Menschen sollen ihre Identität und Sexualität frei ausdrücken können. 

Vielleicht sagen auch einige von uns: Wir möchten nicht immer nur arbeiten. Wir möchten nicht wenig Geld für 40 Stunden Arbeit pro Woche bekommen. Und wir möchten nicht zusätzlich unbezahlt im Haus arbeiten müssen. Wir möchten ein Leben, in dem wir uns sicher fühlen. Wir möchten nicht ständig Angst und Sorgen haben.

Das sind Gründe, warum wir heute hier sind. Das sind Dinge, die uns zusammenbringen. Hoffnung bringt uns auch zusammen. Wir sind heute hier, weil wir hoffen, dass die Welt besser wird. 

Wir wissen, dass wir etwas ändern können. Wir wissen, dass wir zusammen stärker sind als die Menschen, die uns unterdrücken. Wir möchten zusammen kämpfen. Wir möchten für ein freies Leben für alle Menschen kämpfen. 

Wenn wir uns zusammen tun und zusammen kämpfen, werden wir sehr stark. Jeden Tag tragen wir Sorgen und Probleme auf unseren Schultern. Die Sorgen und Probleme liegen in dem System. Das System sind Gesetzte und Diskriminierung. 

Heute und an allen anderen Tagen machen wir dieses System wackelig! Lasst uns also jeden Tag gegen die Gewalt sein. Lasst uns zusammen für unsere Freiheit kämpfen!